Eine traurige Geschichte: Versteckt, verborgen und vergessen steht ein zurzeit unbespielbares Orgelkleinod in der Ulrichskirche am Külml. Aus dem Jahre 1683 stammt die älteste erhaltende Orgel des Feistritztales. Der filigrane und obertonreiche Klang dieser Kleinorgel mit der leichtgängigen Stechermechanik ermöglicht ein virtuoses und transparentes Spiel von frühbarocken Orgelstücken (Versetten, Toccaten, Canzonen etc.). Im Jahre 1959 erfolgte die letzte Instandsetzung des Orgelpositivs in der Ulrichskirche.
Aria von Johann Valentin Rathgeber (1682 - 1750)
1773 lieferte Caspar Mitterreither eine neue Orgel (I/11), die 1927 durch eine Salonorgel von Rieger (op. 2212, II/14) ersetzt wurde. Im Jahr 2004 erfolgte die Aufstellung der Orgel aus Gaspoltshofen (OÖ), erbaut 1836 von Stefan Just aus Linz. Sie wurde klanglich und technisch von Francesco Zanin restauriert und dem Raum angepasst (II/14).
Im Zuge der Kirchenerweiterung von 1903 wurde auch jene Musikempore errichtet, auf der 1906 eine neue Orgel von Matthäus Mauracher aufgestellt wurde (I/9). Diesem Instrument ging eine kleine Orgel mit acht Registern voraus, die 1690 erstmals erwähnt wurde. Die heutige Orgel aus dem Jahr 2003 (I/12) konnte im Gehäuse von 1906 Platz finden und ist eine Stilkopie einer oberitalienischen Orgel nach Gaetano Callido. Sie wurde von der Werkstatt Francesco Zanin aus Codroipo bei Udine erbaut.
Siciliana von Gaetano Valeri (1760 - 1822)
Die kurz vor 1672 erbaute erste Orgel (I/8) der Kirche wurde 1759 nach Mönichwald überstellt, die neue Orgel schuf nun Caspar Mitterreither (II/14). Unter der Orgelempore befand sich das Oratorium mit einer Chororgel (I/6), von der nur der 1730 geschaffene Gehäuseerker erhalten ist. Das heutige Instrument ist ein spätromantisches Werk von Albert Mauracher (op. 113, II/16) und wurde 1913 errichtet. 2013 erfolgte eine umfassende Renovierung.
Praeludium in c von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 - 1847)
1956 wurde eine neue Orgel von der Firma Hopferwieser (op. 127, II/14) errichtet. Dieses Instrument befindet sich seit 1994 in der südsteirischen Pfarre Oberhaag. Die Wallfahrtskirche Maria Fieberbründl erhielt 1994 das heutige Instrument, erbaut von Rieger Orgelbau aus Schwarzach in Vorarlberg (II/18).
Praeludium "Glocken" von Hans Peter Braun (*1950)
Das 1683 erbaute Orgelpositiv (I/4) befindet sich seit 1740 in St. Ulrich am Külml. Das heute noch vorhandene Orgelgehäuse stand bis 1740 in der Pfarrkirche, erbaut 1710 (von Andreas Schwarz I/10). Das klingende Werk wurde 1926 von Wilhelm Brieger erneuert (I/6) und 1998 durch das heutige Instrument aus der Werkstatt Jann (op. 228, I/9) ersetzt.
In der Filialkirche Blaindorf steht eine Orgel, die um das Jahr 1750 aufgestellt und erst im Jahr 1908 von Konrad Hopferwieser nach Blaindorf übertragen wurde. Das Instrument kann dem Grazer Orgelbauer Anton Römer zugeschrieben werden, der ganz in der Nähe der Grazer Altersheimkirche seine Werkstätte hatte.
Sonata per organo von Giovanni Battista Cervellini (1735 - 1801)
Die erste Orgel für Heilbrunn baute 1803 der Grazer Orgelbauer Franz Xaver Schwarz (II/16). Das gegenwärtige Instrument ist das 43. Werk des Grazer Orgelbauer Konrad Hopferwieser.
Die 1695 von Jakob Häcklinger gebaute Orgel (I/5) wurde 1803 durch ein neues Werk von Ludwig Gress (I/9) ersetzt und zuletzt 2016 restauriert.
Postludium minoris von Theodor Grünberger (1756 - 1820)
Die erste Orgel für die barocke Pfarrkirche St. Ruprecht an der Raab schuf 1753 der Grazer Orgelbauer Anton Rümer (II/20). Dieses Instrument wurde 1837 in die Pfarrkirche Gnas überstellt und durch ein neues Werk von Carl Schehl ersetzt (II/20). Die heutige Orgel wurde von der Grazer Orgelbaufirma Hopferwieser im Jahre 1906 gebaut (op. 35).
Die erste bekannte Orgel wurde 1710 von Andreas Schwarz geschaffen (I/10). Das Gehäuse befindet sich seit 1740 in der Filialkirche zu den 14 Nothelfern. Caspar Mitterreither schuf 1740 eine neue Orgel (II/18), deren Gehäuse gegenwärtig bereits das vierte Instrument beherbergt. 1911 baute Konrad Hopferwieser ein neues Werk (op. 50, II/18), das 1954 von Dreher & Reinisch grundlegend umgestaltet wurde (II/22). Schließlich folgte 1983 eine Orgel aus der Werkstatt Georg Jann (op. 73, II/22) aus Alkofen bei Regensburg.
Praeludium in C-Dur BWV 545 von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Die Orgel der Pfarrkirche Pischelsdorf wurde 1913 von Konrad Hopferwieser aus Graz erbaut, 1941, 1954, 1992 klanglich erweitert.
Sortie von Jacques-Nicolas Lemmens (1829 - 1881)
In den Kirchen der Oststeiermark findet man zahlreiche kleine Orgelwerke, welche auch Orgelpositive genannt werden. Das Instrument in der Friedhofskirche mit 5 Register wurde von Caspar Mitterreither 1751 für Pischelsdorf erbaut.
Praeludium und Fuge in C von Friedrich Wilhelm Zachow (1663 - 1712)
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